Beurteilung des Risikos bei Fremdwährungsfinanzierungen

Da Fremdwährungsfianzierungen von vielen Faktoren beeinflusst werden, kann man keine generelle Aussage über das allgemeine Risiko treffen. Wir möchten an zwei Beipielen verdeutlichen, dass das Fremdwährungsrisiko sehr unterschiedlich sein kann.

Zuerst möchten wir mit dem Vorurteil aufräumen, dass eine Fremdwährungsfinanzierungen aufgrund des grundsätzlich hohen Risikos nicht angeboten werden. Untersuchungen von renommierten Universitäten haben gezeigt, dass die Fremdwährungsfinanzierungen bei der Kreditwirtschaft lediglich so unbeliebt sind, weil die Finanzierung für den Kunden günstiger ist und für das vermittelnde Kreditinstitut weniger Gewinn abwirft. Konservative Ansätze bei der Fremdwährungsfinanzierung sind wahrscheinlich genauso sicher wie reguläre Kredite in Euro.

Nicht zu bestreiten ist jedoch auch nicht, dass einige schwarze Schafe in den vergangenen Jahren höchst riskante Fremdwährungsfinanzierung vermittelt haben, die sich meistens alles andere als positiv für den Kunden entwickelten. Das lag an dem hohen Wechselkursrisiko zwischen den Währungen und dem hoch spekulativen Tilgungsträgern. Wer bei der Fremdwährungsfinanzierung ein gewissen Risiko eingehen möchte, um alle Chancen ausnutzen zu können, muss sich immer bewusst sein, dass die möglichen Chancen - wie in unserem zweiten Beispiel - immer durch ein entsprechend größer Risiko ermöglicht werden.

Minimales Risiko bei einem Fremdwährungsdarlehn

Minimales Risiko geht man mit einer Finanzierung, die nur den günstigeren Kreditzins und die Endfälligkeit als Einsparungspotential beinhaltet. Es erfolgt eine Deckelung des Zinssatzes, ohne das ein fester Zinssatz wie in Deutschland für die gesamte Laufzeit vereinbart wird. So wird das Zinsrisiko minimiert. Das Währungsrisiko wird einem Währungscap eliminiert. Der Ausschluss des Wechselkursrisikos frisst zwar einen Teil der Ersparnis durch den günstigeren Zinssatz und den Tilgungsträger wieder auf, sorgt aber für einen ruhigen Schlaf. Als Fremdwährung wählt man eine zum Eurokurs stabile und wenig schwankende Devise.

Maximales Risiko bei einem Fremdwährungsdarlehn

Hierbei wird auf Sicherungsmaßnahmen komplett verzichtet. Man setzt viel mehr sogar darauf, dass sich der Wechselkurs zum eigenen Vorteil entwickelt. Auch die Deckelung des Zinssatzes ist hier nicht erwünscht, weil man so eventuell noch einige Prozentpunkte einsparen kann. Beim Tilgungsträger werden keine Garantieprodukte, sondern hoch spekulative Anlageformen verwendet. Natürlich kann man bei dieser Variante eventuell sogar einen Gewinn erwirtschaften. Die Gefahr einer Bauchlandung ist jedoch ebenso groß, wenn nicht sogar wesentlich größer.

Wie die beiden, konstruierten Beispiele zeigen, gibt es sehr verschiedene Ausprägungen bei der Fremdwährungsfinanzierung. Natürlich sind noch andere Kombinationen und Abstufungen denkbar, die dann irgendwo zwischen den beiden vorgestellten Formen liegen. Wie viel Risiko man bei der Finanzierung gehen möchte, lässt sich aber mit verschiedenen Instrumenten steuern. Jedoch selbst mit fast keinem Risiko - wie in unserem ersten Beipsiel - lassen sich im Vergleich zur klassischen Immobilienfianzierung die Kosten extrem vermindern!